Binge Eating oder Binge Eating Disorder (BED) gehört zu den Essstörungen. Der Begriff bedeutet übersetzt so viel wie „Essgelage“ und resultiert aus dem Konsum riesiger Mengen an Nahrungsmitteln durch die von der Binge Eating Störung Betroffenen, die nicht in der Lage sind, diese Essanfälle zu kontrollieren. Im Gegensatz zur Bulimie, bei der das Gegessene anschließend wieder erbrochen wird, geschieht dies beim Binge Eating nicht, wodurch längerfristig in vielen Fällen Übergewicht die Folge ist.
Ursachen
Über die eigentliche Ursache für Binge Eating, gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen zeigten sich vor und auch während der Erkrankung Symptome einer Depression. Ob diese der Auslöser der Esssucht ist, konnte bisher jedoch nicht geklärt werden. Da manche Menschen nach Diät-Phasen, in denen Mahlzeiten übersprungen, unzureichend Nahrungsmittel aufgenommen oder bestimmte Nahrungsmittel vermieden wurden, unter Essanfällen leiden, könnte auch hier ein Zusammenhang bestehen.
Bei Personen, die unter einer Binge Eating Störung leiden, treten emotionale Probleme und bestimmte Verhaltensweisen wie Alkoholismus, Kontrollverlust, impulsives Verhalten, Isolation von anderen sowie Schwierigkeiten beim Zeigen und Empfinden von Gefühlen häufiger auf. Laut verschiedener Studien haben Menschen, die an Binge Eating leiden, Probleme im Umgang mit ihren Emotionen. Von den Betroffenen werden Wut, Ärger, Trauer, Angst, Stress oder Langeweile für die Verursacher ihrer Essanfälle gehalten.
Da die Essstörung häufig bei mehreren Familienangehörigen auftritt, gibt es Hinweise auf genetische Ursachen, jedoch befindet sich diese Forschung erst im Anfangsstadium. Auch über den Zusammenhang von Botenstoffen im Gehirn sowie Stoffwechsel und der Binge Eating Disorder wird geforscht.
Typische Symptome der Binge Eating Disorder
Das Leitsymptom für eine Binge Eating Störung sind wiederholte unkontrollierbare Essanfälle. Zwischen diesen schwankt das Essverhalten zwischen kontrolliert und unkontrolliert. Die Betroffenen ernähren sich unregelmäßig und beginnen häufig Diäten, die sie jedoch meist wieder abbrechen. In vielen Fällen löst das Essen innere Spannungen und wirkt als Stimmungsaufheller. Dabei können bei den einzelnen Betroffenen die Dauer eines Essanfalls und die Nahrungsmittelmenge stark variieren.
Menschen, die unter Binge Eating leiden, essen während ihrer Essanfälle wesentlich schneller als gewöhnlich. Dabei wird so lange gegessen, bis ein unangenehmes Völlegefühl erreicht ist. Die Essgelage finden auch statt, wenn gar kein Hungergefühl vorhanden ist. Auslöser für das Essen sind vielmehr die verschiedensten Gefühle wie Einsamkeit, Traurigkeit, Hochgefühl etc. Aus Scham bezüglich der großen Menge an Nahrungsmitteln essen die Betroffenen am liebsten allein und fühlen sich anschließend deprimiert, abgestoßen oder schuldig.
Wer ist vom Binge Eating betroffen?
Frauen machen mit etwa 60 % die Mehrheit der Betroffenen aus. Männer leiden dafür häufiger an Binge Eating als an anderen Essstörungen. Erstmalig erkranken die Betroffenen zwischen dem 20. und 30. oder zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Laut klinischer Untersuchungen beträgt die durchschnittliche Krankheitsdauer etwa 11 Jahre.