Keine Angst vorm Kochen mit Alkohol

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Alkohol kann Heißhunger auslösen. Er enthält viele Kalorien, entzieht dem Körper Flüssigkeit und außerdem ist er, wie jeder weiß, ein Suchtmittel. Doch gilt das nur für den Genuss als Getränk? Oder lauern beim Kochen mit Alkohol dieselben Gefahren? Vorab gesagt: die Angst vor Alkohol im Essen ist meist unbegründet. Doch nicht in jedem Fall. Wann man ihn meiden sollte und wann ein guter Schuss für den Geschmack kein Problem darstellt hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Aus welchem Grund soll auf den Alkohol verzichtet werden?

Kalorienzähler

Geht es beispielsweise um die, im Alkohol enthaltenen Kalorien, dann ist sicherlich ein kleiner Restalkoholgehalt erlaubt. Es muss also nicht völlig darauf verzichtet werden. Bedenken sollte man aber, dass, je nach Zubereitungsart, der größte Teil des Alkohol verkocht. Was übrig bleibt sind Fruchtsäuren, Zucker und verschiedene Aromen. Kalorienreiche Spirituosen sind nach dem Kochen meist gar keine Sünde mehr. Es empfiehlt sich natürlich auf Zucker weitestgehend zu verzichten. Das heißt dann bei den klassischen Rotweingerichten wie Bolognese oder Rotweinbraten: trockenen statt süßen Wein verwenden.

Heißhungrige

Bekanntlich kann Alkohol aber auch Ursache für Heißhunger sein. Zum einen ist dafür ein hormoneller Prozess verantwortlich. Zum anderen sorgen alkoholische Getränke, die durch Gärung gewonnen werden (Bier, Wein, Sekt), für einen erhöhten Säuregehalt im Magen. Um diesen schnell wieder auszugleichen, ist Nahrungsaufnahme das wirksamste Mittel. Das Gehirn sorgt also aus gutem Grund für die Heißhungerattacke. Beide Mechanismen sind jedoch beim Kochen mit Alkohol getrost vernachlässigbar. Erstens wird zusammen mit dem Alkohol ja schon vergleichsweise viel Nahrung aufgenommen. Und zweitens reicht der Alkoholgehalt für die erwähnten Mechanismen längst nicht aus. Entwarnung also auch für Heißhunger – Geplagte.

Siehe auch  Bewegung gegen Heißhunger

Veganer

Darüber hinaus gibt es jedoch noch einige weitere Gründe, Alkohol zu meiden. Vegane Ernährung beispielsweise ist eine Lebensweise, bei der es nicht um die Frage des „wieviel“ sondern vielmehr um „ganz oder gar nicht“ geht. Da heißt es natürlich auch beim Kochen: „Kein Alkohol bitte!“

Kinder, Babys & trockene Alkoholiker

Und auch beim Kochen für Kinder, Babys oder trockene Alkoholiker stellt sich die Frage, ob ein Schuss in der Soße erlaubt ist oder nicht. Hier gestaltet sich die Antwort besonders schwer. Einerseits können die Konsequenzen besonders schwerwiegend sein. Andererseits gilt es die Menge des Restalkohols (nach dem Kochen) abzuschätzen.

rotweinsosse

Wie wird das Essen zubereitet?

Alkohol verfliegt, und zwar bei 78°C. Allerdings geschieht dies nicht sofort und gilt nicht für Alkohol-Gemische. Eine typische Menge für die Sauce beim Kochen wäre etwa ein Glas Rotwein für ein 4 Personen Gericht. Wenn man die Pfanne offen lässt, sind nach 30 Minuten ca. 2/3 des Alkohols verkocht. Pro Person bleibt also der Alkoholgehalt eines Zwölftel Glases Rotwein übrig. Das kann für einen trockenen Alkoholiker vielleicht schon zu viel sein. Ein Kind bekäme in einer kleineren Kinderportion noch etwa 1/24 Glas Rotwein ab. Wie man sieht, gilt es, jeden Fall ganz individuell zu betrachten und sich die entscheidenden Fragen zu beantworten:

  • Wie viel Alkohol darf noch im Essen vorhanden sein?
  • Welche Menge an alkoholischem Getränk soll verwendet werden?
  • Reicht ggf auch etwas weniger?
  • Wie hoch ist der Alkoholgehalt der Zutat?
  • Wird der Alkohol zu Beginn oder zum Ende des Kochvorgangs zugegeben?
  • Wie lange wird erhitzt?
  • Wird offen oder mit Deckel erhitzt?
  • Welchen Anteil macht eine Portion/Kinderportion vom Essen aus?

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